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„Mutter“ des Heimatvereins
80 Jahre alt
Donnstetten. Am Dienstag, dem 3. November konnte Frau Irmgard Bosler im Kreise ihrer großen Familie ihren achtzigsten Geburtstag feiern. (Die Kinder und Enkel hatten zu dem Anlass eine Anzeige in den „Ermstalboten gesetzt). Unter den Gratulanten waren auch Vorsitzender und Kassier des Heimatvereins, die -
Schon auf dem Treppenabsatz im Hause Bosler begrüßen den Besucher eine alte Puppenküche und eine fröhliche Puppengesellschaft beim Kaffee. Schon daran ist die Liebe von Irmgard Bosler zum Detail und zu älteren Gegenständen zu erkennen. Diese Neigung drückt sich auch in ihrer Tätigkeit im Heimatverein Donnstetten aus, ist sie doch Gründungsmitglied des Vereins und seit dem Bestehen des Heimatmuseums sozusagen die „Hausmutter“ der alten Pfarrscheuer. Sie kümmert sich um alles, was das Haus betrifft: Da wird im Frühjahr ein Großputz organisiert, die Sauberkeit und Ordnung während der ganzen Saison gepflegt, wozu immer auch ein schöner Blumenschmuck gehört; nicht wegzudenken ist sie beim Aufbau und der Gestaltung der Sonderausstellung, die alljährlich am Volkstrauertag und am Ewigkeitssonntag im Museum gezeigt wird. Selbst an ihrem Jubeltag waren ihre Gedanken auch schon wieder bei der diesjährigen Ausstellung über den Wintersport: „Wann fangen wir an aufzubauen?“ war bald ihre Frage an ihren Geburtstagsgratulanten, Helmut Schill, der das Zusammentragen der Exponate und mit ihr zusammen die Präsentation bewerkstelligt.
Fünf Urenkel, acht Enkel hat Frau Bosler von ihren drei Söhnen bekommen. Eines der Enkel weilt derzeit für ein Jahr in Australien, was der Oma zuerst große Sorgen bereitete, über die Nachrichten von „down under“ freut sie sich aber nun sehr, besonders wenn sie hört, dass es ihrer Enkelin dort gut geht, und die Begegnungen mit „Krokodilen und Känguruhs“ sich in Grenzen halten. Trotz ihrer großen Familie hängen also die Gedanken von Irmgard Bosler immer wieder am Heimatmuseum und der Geschichte von Donnstetten.
Ihre früheste Erinnerung hat die Achtzigjährige an eine Begegnung mit dem Arzt Dr. Bär - Wald zu „Wellen“ gebündelt werden, um dann später im Hof oder auch im Stall (weils da im Winter warm war) zu Gräle verarbeitet zu werden. Die brauchte man zum Anzünden und vor allem auch für den Backofen, in dem auch schon die kleine Irmgard früh Weihnachtsbrötle und auch Brot backen musste. Noch heute gilt sie als Spezialistin für das Sauerkraut, das bei der Gugelfuhr regelmäßig guten Zuspruch erfährt – und das im Sommer, wenn eigentlich keine Krautzeit ist. Unnachahmlich gut sind auch ihre Waffeln, die sie auf dem alten Herd im Museum herzustellen versteht! Sie munden stets groß und klein!
So ist Frau Irmgard Bosler aus dem Leben in Donnstetten nicht wegzudenken, wenn sie auch langsam etwas kürzer treten möchte. Der Altenmittag, bei dem sie lange aktiv mitarbeitete und der Musikverein, in dem sie durch ihren leider viel zu früh verstorbenen Mann und ihren jetzigen Freund oft eng verbunden war, haben diesen Rückzug schon ein wenig „schmecken“ müssen. Der Heimatverein fürchtet nun die Zeit, in der Frau Irmgard Bosler nicht mehr unbegrenzt zur Verfügung steht! Aber wer nun fast vierzig Jahre lang so aktiv war, hat selbstredend auch einen Anspruch darauf –hoffentlich langsam-